Marie Nejar – die letzte afrodeutsche Zeitzeugin (20. März 1930 – 11. Mai 2025)

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Am 11. Mai 2025 ist eine Grande Dame der Zeitgeschichte für immer von uns gegangen. Wir alle trauern um eine der letzten afrodeutschen Zeitzeuginnen. Möge sie in Frieden ruhen ! Leise ist sie gegangen – so, wie sie gelebt hat –, und hat sich in der Nacht still von dieser Welt verabschiedet.


Ich bin tief traurig, dass ich Marie Nejar nicht noch einmal sehen konnte. Ich habe lange nach ihrer Adresse gesucht – weil wir am selben Tag Geburtstag haben. Ich habe zahlreiche Senioreneinrichtungen in Hamburg sowie die zuständigen Behörden kontaktiert. Schließlich konnte ich ihre Adresse finden, und vor drei Wochen haben wir noch miteinander telefoniert.


Ich hatte ihr versprochen: Sobald ich eine Kopie des Films Sankofa erhalte, -Die Zusammenfassung unserer Auftaktveranstaltung “Black History Weeks” 2015- , komme ich nach Hamburg. Das Seniorenheim war sogar bereit, eine Veranstaltung für die Bewohnerinnen und Bewohner zu organisieren und dabei den Film zu zeigen. Und nun ist Marie für immer eingeschlafen – ohne dass wir uns noch einmal begegnen konnten.


Bei unserem letzten Gespräch sagte sie: „Wenn du die Filmvorführung oder eine Veranstaltung in Berlin machst, dann komme ich. Wenn du nach Hamburg kommst, ist es besser. Und ich freue mich auf den Film. “
Meine Gedanken sind bei einer liebenswürdigen und außergewöhnlichen Frau, einer der letzten afrodeutschen Zeitzeugin. Ruhe in Frieden, liebe Marie!


Im Jahr 2015 war sie mein Gast bei der Auftaktveranstaltung – gemeinsam mit Gert Schramm und Theodor Michael. Es war das erste und einzige Mal, dass alle drei zusammen auftraten.


Ruhe in Frieden, liebe Marie.

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