Bericht zum Europäischen Tag gegen Islamophobie

Datum

Am 21. September 2021 nahm ich als Co-Vorsitzende von ARDI (EU- Anti-Racism and Diversity Intergroup) mit einem Grußwort am “European Day of Action Day Against Islamophobia” teil.  

Er ist seit 2019 wichtiger Bestandteil antirassistischen Engagements und bringt Institutionen und Akteur*innen auf europäischer Ebene zusammen. Besonders seit 2015 steigt die Zahl islamophober Äußerungen und Hass-Tiraden auch auf politischer Ebene. Dem müssen wir uns mit aller Kraft entgegenstellen. Populistische Rhetoriken, das Misstrauen und Hass gegenüber muslimischen Mitbürger*innen schüren, müssen konsequent als solche identifiziert und verurteilt werden. Sie schrauben die Hemmschwelle herunter, Mitmenschen aufgrund ihrer sichtbaren oder vermuteten Zugehörigkeit zum Islam zu attackieren. Die momentane Situation in Afghanistan wird auf perfide Weise benutzt, um Muslime im Rahmen ihres Glaubens als eine Gefahrenquelle darzustellen. Wir wissen aber, dass die extremistische Haltung der Taliban in keiner Weise den Islam als solchen repräsentiert. Es muss begrifflich und inhaltlich ein differenzierter Umgang gefunden werden, um Millionen Gläubige davor zu schützen, mit dem Regime der Taliban in einen Topf geworfen zu werden. Muslime stellen die zweitgrößte religiöse Gruppe in der Europäischen Union und auch deshalb muss es ein europäisches Anliegen sein, islamophoben Tendenzen den Boden zu entziehen.

Die Europäische Union entwickelt derzeit Richtlinien für nationale Aktionspläne gegen Rassismus und Diskriminierung. Nach dem erfreulichen Schritt der Europäischen Kommission, eine Anti-Rassismus-Koordinatorin ernannt zu haben:

fordere ich im Rahmen der Islamophobie-Problematik eine*n entsprechende*n Koordinator*in gegen Islamophobie. Nur mit entsprechenden Stellenschaffungen kann auf europäischer Ebene ausreichend sichtbar gemacht werden, wie dringend der Handlungsbedarf im Sinne des gesellschaftlichen Miteinanders ist.

Auch muss verhindert werden, dass muslimische Organisationen der Zivilgesellschaft unter Generalverdacht gestellt werden, kriminell zu agieren. Diverse Einschüchterungstaktiken müssen von der Agenda politischer Tagesordnungen genommen und Antiterrorismus-Bemühungen europäischer Mitgliedstaaten hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit fundamentalen Menschenrechten fortwährend überprüft werden.

Auf dem „European Day of Action Against Islamophobia“   wurde deutlich, welch wichtige Rolle Organisationen der Zivilgesellschaft in der Bekämpfung von Islamophobie spielen. Dabei geht es vor allen Dingen um Aspekte des Vertrauens und Gehört Werdens. Menschen, die Opfer von Diskriminierung und/oder Gewalt wurden, wenden sich eher an entsprechende Organisationen, als an öffentliche Behörden. Gleichzeitig kämpfen diese Organisationen fortwährend um finanzielle Mittel, um die Unterstützung ihrer Klient*innen zu gewährleisten, wie auch um öffentliche Anerkennung, um im Sinne ihrer Klient*innen agieren zu können.

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