Die Feminisierung der Armut

Datum

Meine Rede im Plenum des Europaparlaments am 5. Juli 2022

Die Feminisierung der Armut in Europa hat nicht zuletzt durch die Pandemie besorgniserregende Ausmaße angenommen. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre wird in der Frauenforschung mit der These operiert, dass Armut weiblich ist.

Mehr als die Hälfte der alleinerziehenden Mütter lebt in Armut und arbeitet in prekären Verhältnissen. Wir müssen alles dafür tun, dass die Herabsetzung von Frauen im Rahmen geschlechtlicher Arbeitsteilung, im Rahmen der Diskriminierung auf dem Erwerbsarbeitsmarkt und im System sozialer Sicherung beendet wird.

Aufwertung ist das Stichwort: An Stelle eines geschlechtsspezifischen Lohngefälles muss Gleichwertigkeit bzw. zunächst die explizite Aufwertung von Frauen stehen. Alleinstehende oder ältere Frauen, wie auch alleinerziehende Mütter und anderweitig pflegende Menschen müssen als gesellschaftlicher Kompass für Solidarität und Gemeinsinn angesehen werden.

In Europa werden Frauen mit nicht-europäischem Hintergrund, vor allen Dingen Roma-Frauen und Frauen afrikanischer oder arabischer Abstammung doppelt diskriminiert. Dies ist ein Zeichen dafür, dass auch im Kontext der Geschlechtergerechtigkeit sind doppelt benachteiligt, da sie in unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen tätig sind.

Dies ist ein Zeichen dafür, dass auch im Zusammenhang mit der Gleichstellung der Geschlechter die von ihnen ausgeübten Berufe aufgewertet werden müssen. Die Aufwertung dieser Art von Arbeitsplätzen ist eine Herausforderung der sich der Aktionsplan stellen muss.

Weitere
Artikel

Schneller informiert

Abonnieren Sie meinen Newsletter