Rücknahme des Gesetzentwurfs über die weibliche Genitalbeschneidung  FGM in Gambia

Datum

Die Genitalverstümmelung von Frauen ist in Gambia weiterhin verboten. Trotz des Drucks von religiösen Würdenträgern und bestimmte Gruppen in der Gesellschaft, die die Genitalverstümmelung als Teil der afrikanischen Kultur betrachten. Für diese traditionalistischen islamischen Gruppen ist die weibliche Genitalbeschneidung eine religiöse Empfehlung, die befolgt werden muss.

Weder der Koran, noch die Thora oder die Bibel verlangen jedoch die Beschneidung eines Mädchens oder einer Frau.

Weibliche Genitalverstümmelung(FGM) in Gambia verboten

Die Gesetzgeber in Gambia wollten auf Druck religiöser Würdenträger das geltende Gesetz aufheben und die weibliche Genitalverstümmelung wieder zulassen. FGM wurde vor acht Jahren in dem Land verboten und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.

Viele Organisationen auf der ganzen Welt haben sich mobilisiert. Im Europäischen Parlament haben wir mit großer Mehrheit eine Resolution für die Rücknahme  den Gesetzentwurf des gambischen Gesetzgebers verabschiedet.  

Als Schirmherrin  von „Integra, dem deutschen Netzwerk für die Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung“, habe ich mich persönlich bei den gambischen Behörden eingesetzt und meine Abgeordnetenkollegen in der Nationalversammlung in Banjul, Gambia, aufgefordert, die Bestrebungen der Betroffenen, die gegen die Rücknahme des aktuellen Gesetzes demonstrieren, zu berücksichtigen.

Die Mobilisierung der Diaspora-Organisationen, insbesondere der gambischen und der Widerstand der Gambianer*innen vor Ort, hatten in der Tat einen positiven Effekt und Erfolg.

Die gambianischen Abgeordneten lehnten am Montag 15. Juli 2024 nach monatelangen Kontroversen und internationalem Druck einen Gesetzesvorschlag ab, der das seit 2015 geltende Verbot der weiblichen Beschneidung und Genitalverstümmelung aufgehoben hätte. Die Abgeordneten lehnten alle Änderungsvorschläge zu dem Text von 2015 ab, die die Praxis entkriminalisiert hätten. Die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) bleibt in Gambia weiterhin verboten.

Fabakary Tombong Jatta, der Präsident des Parlaments, erklärte:

Wir können uns nicht auf eine so sinnlose Übung einlassen, wie diesem Gesetzentwurf eine dritte Lesung zu ermöglichen. Der Gesetzentwurf ist abgelehnt und das Gesetzgebungsverfahren ist erschöpft.“

Aktivisten auf der ganzen Welt begrüßen diese Entscheidung und Jaha Dukureh, Überlebende von FGM und Gründerin von „Safe Hands for Girls erklärte:

 „Heute haben wir uns wieder einmal auf der richtigen Seite der Geschichte befunden. Wir haben gezeigt, dass wir, selbst wenn sie dieses Land niederbrennen, es wieder aufbauen werden, um unsere Frauen und Mädchen zu schützen. Heute haben wir für Gambia gewonnen“.

Viele gambianische Mädchen brauchen jetzt keine Angst mehr davor zu haben, dass ihre körperliche Unversehrtheit in Frage gestellt wird und sie Opfer von Messern oder Klingen rechnen müssen. Diese Utensilien werden für den Eingriff benutzen. Diese gute Nachricht erfreut alle Menschen, die die Frauen in Gambia in ihrem Kampf unterstützen haben.

Menschenrechtsgruppen, die Vereinten Nationen und das Europa- Parlament  hatten die Abgeordneten aufgefordert, den Gesetzesvorschlag abzulehnen, da er jahrelange Fortschritte gefährde und Gambia zum ersten Land gemacht hätte, das das Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) rückgängig macht.

Gambia gehört zu den 10 Ländern mit der höchsten Rate an weiblicher Genitalverstümmelung: 73 % der Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren haben sich dieser Praxis unterzogen, so die Unicef-Zahlen für 2024.

Dieser einmalige   transnationale Solidaritätselan hat viel bewirkt und zeigt auch dass, wir gemeinsam die Null Toleranz für die FGM bis 2030 erreichen können.

Wir müssen trotz allem wachsam bleiben, dass die weibliche Beschneidung  nicht im Verborgenen geschieht.

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