Thema: Antirassismus

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

„Niemand ist mit Hass auf einen Menschen wegen dessen Hautfarbe, Hintergrund oder Religion geboren worden.“
Nelson Mandela

Mit der Black Lives Matter – Bewegung, die von mir für den EU-Menschenrechtspreis vorgeschlagen wurde – wurde im Jahr 2020 das Thema Rassismus/Antirassismus auf die gesellschaftliche Tagesordnung gehievt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir stehen damit am Beginn einer neuen Ära im Rahmen der Antirassismus- Bewegungen der vergangenen Jahrhunderte. Gerade jetzt ist es umso wichtiger standhaft zu bleiben und einen strukturellen Wandel zu begleiten, der auch zum Ziel hat, Privilegien der Privilegierten gesamtgesellschaftlich sichtbar zu machen und die Benachteiligungen Nicht-Privilegierter aufzuheben.

Als Co-Präsidentin der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments für Antirassismus und Vielfalt des EU-Parlaments (ARDI) setze ich mich gemeinsam mit anderen Abgeordneten über die Parteigrenzen hinaus gegen Diskriminierung und Rassismus und für eine vielfältige und vielfaltskompetente EU ein. Im Mittelpunkt stehen für mich hier besonders die Rechte Schwarzer Menschen und hier insbesondere die Rechte Schwarzer Frauen und Mädchen. Inspiriert von der aktuellen UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft (2015-2024) und ihren drei Säulen ‚Anerkennung‘, ‚Gerechtigkeit‘ und ‚Entwicklung‘, versuche ich, diesen Zielen in der Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen immer wieder Raum zu verschaffen.

In Anlehnung an die dritte Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 in Durban bereitet ARDI derzeit eine europäische Antirassismus-Konferenz vor. Bereits in diesem Jahr wurde dem Vorschlag stattgegeben, eine*n Koordinator*in für den Kampf gegen Rassismus in der Europäischen Union zu benennen.

Als Mitglied der Working Group ‚Antirassismus‘ der Grünen/EFA setze ich mich im Besonderen dafür ein, dass das Thema Kolonialismus und dessen Auswirkungen in Schul-Curricula verankert wird. Jungen Menschen müssen diesbezügliche Kenntnisse mit auf ihren Bildungsweg gegeben werden, um differenziert mit ihrem jeweiligen geschichtlichen Erbe umgehen und rassistische Prägungen dechiffrieren zu können.

In einer Zusammenarbeit zwischen ARDI und der Working Group Antirassismus der Grünen/EFA wird an Strategien gearbeitet, strukturellem Rassismus Einhalt zu gebieten. Ziel hier ist unter anderem eine europaweite Studie zum Thema Polizeigewalt durchzuführen.

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