Vom 6. bis zum 17. November finden in Erlangen zum neunten Mal die Black History Weeks statt.
In diesem Jahr stehen besonders die Themen Kolonialismus und Postkolonialismus im Fokus. In den vergangenen Jahren hat die deutsche Kolonialgeschichte in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Verschiedene Veranstaltungen bieten Einblicke in die Verbindungen von Erlangen zum Kolonialismus, Nachwirkungen der Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents und was für eine Neuaufstellung der Beziehungen zwischen Deutschland und den ehemaligen Kolonialgebieten nötig ist.
Vielfältiges Programm bei den 9. Black History Weeks Erlangen
Eine Woche lang findet ein Performance Workshop im Kunstpalais statt. Zentral ist dabei der Versuch die Sichtweise auf die Migration im Mittelmeer zu ändern. Meist wird dabei besonders die europäische Perspektive, sprich die Flucht von Afrika nach Europa, in den Mittelpunkt gestellt. Während der Workshops soll versucht werden, diesen Blickwinkel zu erweitern um damit die Komplexität des Themas besser erfassen zu können.
Die Workshops umfassen Musik, Tanz und Poesie. Themen sind psychische Gesundheit, Klimawandel, kulturelle Entwicklung und postkoloniale Identität.
Lesung und Podiumsdiskussion als Abschluss
Am 17. November findet im Innenhof der Stadtbibliothek die Abschlussveranstaltung statt. Frau Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, MdEP aus Erlangen und Initiatorin der Black History Weeks, liest erst aus ihrem Buch “Berlin – 125 Jahre danach. Eine fast vergessene deutsch-afrikanische Geschichte.” über die Auswirkungen der sogenannten Kongokonferenz (1884-1885) in Berlin. Dabei trafen sich 14 Kolonialmächte in Deutschland, um den afrikanischen Kontinent unter sich aufzuteilen.
Im Anschluss an die Lesung wird Frau Dr. Pierrette Herzberger-Fofana mit Herrn Dr. Ibrahima Sene von der Universität Bayreuth bei einer Podiumsdiskussion über die selten beachtete deutsch-afrikanische Geschichte diskutieren. Gerade die Nachwirkungen der Kolonialzeit werfen heute noch ihren Schatten auf die Beziehung zwischen Deutschland und den ehemaligen Kolonialgebieten.
Durch eine ehrliche Diskussion über die Geschichte und ihre Nachwirkungen, kann die Neuaufstellung der Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen Kolonien und Deutschland gelingen.