Hohe Auszeichnung: Award für Peace, Inclusion and Diversity

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EU-Abgeordnete Dr. Herzberger-Fofana erhält die Auszeichnung der Women Ambassadors Foundation und der Howard University

Die «Women Ambassadors Foundation» hat vergangene Woche gemeinsam mit der Howard University in Washington D.C. den renommierten Preis für „Peace, Inclusion and Diversity“ an Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der parlamentarischen interfraktionellen Arbeitsgruppe „Antirassismus und Vielfalt“ des Europäischen Parlaments („ARDI“) verliehen. Die Verleihung fand im Rahmen des „Black Caucus Congress“ und dem 29. Afro-European/ African American Leaders Forum statt.

Mit der Vizepräsidentin Kolumbiens Francia    Elena Márquez Mina

Die Euro-Abgeordnete erhielt diese hohe Auszeichnung „die von der 1.Vize-Präsidentin Kolumbiens, Hon. Francia Marquez und Hon. Congressmann Jonathan Jackson, Sohn von Jesse Jackson, der 1984 und 1988 für das US-Präsidialamt kandidiert hatte, überreicht wurde.

Frau Herzberger-Fofana arbeitet seit Jahren mit Zivilgesellschaften in USA zusammen und war bereits 2019 Gast beim „CBC Congressional Black Caucus Convent“. Für die Auszeichnung bedankt sie sich:

Ich freue mich, dass mein Engagement und meine Arbeit von den durch die US-Regierung akkreditierten Botschafterinnen, der „Women Ambassadors Foundation“ und der Howard University mit einer solchen Auszeichnung gewürdigt wurde. Ich nehme diese ehrenvolle Auszeichnung mit Demut und Dankbarkeit an. Ich danke von ganzem Herzen: der Stiftung, den Botschafterinnen und insbesondere ihrer Vorsitzenden, Professor Marilyn Sophocle, der 1. Vizepräsidentin von Kolumbien, Ihre Exzellenz Francia Márquez und dem ehrenwerten Parlamentsabgeordneten Jonathan Jackson.“

Die Howard Universität, ist die erste und älteste historisch afroamerikanische Universität, gegründet im Jahr 1867, die Schwarze Studierende besuchen durften. Dort wird zur Zeit. die Ausstellung der Abgeordneten „Black Victims of the Nazi Era 1933-1945“ gezeigt. Die Ausstellung war bereits im April dieses Jahres im Europäischen Parlament in Straßburg zu sehen. Dr. Herzberger-Fofana hatte somit die Möglichkeit, an der Howard Universität eine Vorlesung über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte vor Studierenden und Professor*innen der Universität zu halten.

Mit Prof. Dr. Marylin Sophocle

Die Ausstellung wandert nun durch verschiedene amerikanische Universitäten. Dies bestärkt die EU-Abgeordnete darin, wichtige Anträge innerhalb ihrer Partei zu stellen. Dazu gehören beispielsweise die Einführung der „Black Studies“ an deutschen Universitäten und eine Überarbeitung der Geschichtsbücher bezüglich der gemeinsamen deutsch-afrikanischen Geschichte mit all seinen tragischen Kapiteln. Eine echte Auseinandersetzung mit unangenehmen Themen könnte den Dialog fördern und neue Dimensionen für eine bessere Partnerschaft mit dem Kontinent öffnen, der unser nächster Nachbar ist.

Congressional Black Caucus

Frau Dr. Herzberger-Fofana folgte der Einladung des „Congressional Black Caucus“ in Washington gemeinsam zwei weiteren Kolleg*innen aus dem Europäischen Parlament. Im Fokus stand besonders der Austausch über die Erfolge und Hindernisse im Kampf gegen Rassismus in den USA und Europa im Fokus. Die internationale Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft (2015-2024) geht langsam zu Ende und noch immer ist antischwarzer Rassismus sowohl in den USA als auch bei uns in Europa Gegenstand heftiger Debatten.

Die Mitglieder der ARDI-Delegation erarbeiteten gemeinsam mit Vertreter*innen des US-Kongress ein „Memorandum of Understanding“, dass den transatlantischen Austausch im Kampf gegen Rassismus stärken und die Einrichtung einer Taskforce ermöglichen soll. Das gemeinsame Memorandum der ARDI-Mitglieder ist der erste Meilenstein, um feste transatlantische Beziehungen weiter zu verstärken. Gerade die vielen praktischen Strategien und Theorien, die aus der Civil Rights Bewegung entstanden sind, können auch bei uns in Europa sinnvoll sein.

Mit dem Kongressabgeordneten Jonathan Jackson

Das Memorandum wird zu einem gemeinsamen Aktionsplan gegen Rassismus führen und von den Mitgliedern des Repräsentantenhauses, des „Congresses“ getragen und unterzeichnet. Gemeinsam mit dem „UN Permanent Forum for People of African Descent“ werden Forderungen gestellt, wie z.B. zu Reparationen.

In Zusammenarbeit mit dem Ständigen Forum der Vereinten Nationen für Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund werden Forderungen formuliert, wie z.B. die Einführung von „Black Studies“ in Europa, die Überarbeitung von Schulbüchern Geschichte und Sklaverei in Europa sowie die damit verbundene Entführung afrikanischer Kinder, die an die europäischen Höfe deportiert wurden.

Im Gegenzug lud die Abgeordnete den Congressman Jonathan Jackson und die Präsidentin der „Women Ambassador Foundation“, Prof. Marilyn Sophocle ins EU-Parlament ein, um an der Veranstaltung Ende dieses Jahres anlässlich des europäischen Tags der Abschaffung der Sklaverei teilzunehmen und eine afroamerikanische Perspektive zu beleuchten.

Die ARDI-Delegation konnte fruchtbare Gespräche mit den Vertreter*innen des Kongress und mit der „Special Representative for Racial Equity and Justice“, Desiree Cormier Smith führen. Mrs. Cormier Smith war von der niedrigen Anzahl von Mitgliedern afrikanischer Abstammung im Europäischen Parlament überrascht: derzeit sind nur 6 afro-europäische Frauen, 3 Männer und 2 Nordafrikaner unter 705 Abgeordneten im Parlament.

Beide Seiten machten sich Gedanken über gemeinsame Projekte. Es wurde z.B. überlegt, dass anlässlich der Landung in Normandie am 6. Juni 1945 gemeinsam gefeiert wird. Bei dieser Landung waren zahlreiche Afroamerikaner dabei, die bislang leider nie am offiziellen Gedenktag erwähnt werden.

Phönix-Auszeichnung

Die Konferenz des „Congressional Black Caucus“ (CBC) endete mit einer Gala, bei der Kongressmitglieder, Politiker*innen und afroamerikanische Aktivist*innen mit dem Phoenix Award ausgezeichnet wurden. Der Phoenix Award wird jährlich vom „Congressional Black Caucus“ verliehen und ehrt Personen, die einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft und zur globalen afrodiasporischen Community geleistet haben. Dazu gehört beispielsweise der Kongressabgeordnete Hakeem Jeffries, der erste Schwarze Leader im Kongress, welcher Anfang nächsten Jahres die Rolle des Minderheitsleaders übernehmen wird – die Position, die die Kongressabgeordnete Mrs. Pelosi jahrzehntelang innehatte.

Eröffnet wurde der Abend von US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Joe Biden betonte, dass seine Regierung die vielfältigste sei, denn zum Beispiel seine Pressesprecherin Karine Jean-Pierre sei, wie er sagte, eine Schwarze Frau und offen aus der LGBTQI-Community.

„Ich habe in meinem Wahlkampf versprochen, die erste schwarze Frau an den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten zu bringen. (Beifall.) Und ich tat es ernsthaft.  Und das taten wir.  Und mit der Unterstützung der CBC sitzt Ketanji Brown Jackson nun auf dem Richterstuhl. Und sie ist die Klügste von allen auf dieser Anklagebank.  (Beifall.)

Und ich möchte Cory Booker und Dick Durbin vom Justizausschuss öffentlich für ihren Erfolg danken. Sehen Sie, mit ihrer Hilfe habe ich mehr schwarze Bundesberufungsrichter*innen ernannt als alle anderen Präsidenten in der Geschichte der USA zusammen.  (Beifall.) Mehr als jeder andere. (meine Übersetzung)“

Die Veranstaltung endete schließlich mit einer feierlichen Verleihung der Phoenix Awards.

Schlussfolgerung

Es war ein wunderschöner Abend! Es war auch eine Gelegenheit für die Kongressabgeordneten, alte Bekannte wiederzusehen und Freundschaften mit Mitgliedern des Kongresses zu schließen. Bevor die ARDI-Delegation nach Europa zurückkehrte, besuchte sie das Weiße Haus und das Museum of Contemporary African American History. Während ihrem Aufenthalt nahmen die EU-Abgeordneten außerdem am Empfang der kanadischen Botschaft teil.

Quelle

Pierrette Herzberger-Fofana .. Eine fast vergessene Deutsch-Afrikanische Geschichte. Wien: AAI. 2010, 110S. ISBN

Pierrette Herzberger-Fofana. Black History Weeks. Erlangen 2015-2021. Anerkennung-Gerechtigkeit -Entwicklung

Pierrette Herzberger-Fofana Schau’Hin. Für Menschlichkeit in Erinnerung und Zukunft. Vergessene der Geschichte. Schwarze Menschen als Opfer des Nationalsozialismus. 202

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