Nürnberg. 24.9. Nürnberg
Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie mir die Ehre erwiesen haben, mit Ihnen einen gemütlichen Moment der Geselligkeit zu teilen. Es ist mir eine Freude, an Ihrem Event teilzunehmen. Ich bin gerade rechtzeitig zurück aus Addis Abeba gekommen, wo ich bis gestern mit den Mitgliedern der Delegation des Entwicklungs- und des Frauenausschusses des Europäischen Parlaments auf Mission war.
Also kann ich mein Versprechen halten und heute bei Ihnen sein, was mir ein großes Anliegen ist!
Tatsächlich ist Ihr Verein, Kasen, seit Jahren Vorreiter der panafrikanischen Kultur im deutschsprachigen Raum und vor allem in unserer „Metropolregion“ Mittelfranken, genauer gesagt unserer Region Erlangen-Nürnberg, und obwohl Sie sich vor allem auf Kamerun, Ihr Herkunftsland, konzentrieren. Deshalb habe ich nicht gezögert, ihre Einladung anzunehmen.
Ich freue mich zu sehen, dass Studierende, die intellektuelle Elite unseres Landes, die bald die Zügel in ihrem Herkunftsland in die Hand nehmen wird, während ihres Aufenthalts in Europa bestrebt ist, ein positives Bild des afrikanischen Kontinents zu vermitteln, indem sie mehrere Facetten der afrikanischen Kultur bekannt macht. Von der Geschichte über die Kochkunst bis hin zum Sport zeigen Sie, dass wir gemeinsam in Deutschland das „Zusammenleben“ in einer Atmosphäre des Friedens und der gutnachbarschaftlichen Beziehungen teilen können.
Dank dieser jährlichen Veranstaltung, die Sie organisieren, tragen Sie dazu bei, das Bild eines Kontinents zu verändern, der von Kriegen, Krisen und Katastrophen aller Art gebeutelt ist. Sie stellen sich dieser Herausforderung. Und dazu möchte ich Ihnen gratulieren.
Sie sind die jungen Menschen, die Afrika, die Kamerun über die Schwelle der Entwicklung bringen werden. In der Tat, beseelt von einer positiven Vision und bewaffnet mit solidem Wissen, Diplomen oder Ausbildung in verschiedenen Bereichen, tragen Sie Ihren Teil zu dem Großen Projekt der afrikanischen Entwicklung bei, stärken Afrikas Potential und unterstützen die Verwirklichung der von den Vereinten Nationen befürworteten „SDGs – Sustainable Development Goals“.
Bereits während Ihrer Studienzeit sorgen Sie sich mit Ihrem Engagement um das Schicksal des afrikanischen Kontinents, denn viele von Ihnen machen Projekte in Ihrem Land, sei es im Bereich Bildung oder Gesundheit. Trotz eigener finanzieller Schwierigkeiten zögern Sie nicht, Ihre Familien zu unterstützen oder die von Ihnen initiierten Projekte zu finanzieren. Dafür bewundere ich Sie.
Meine besondere Anerkennung gilt den Frauen in diesem Raum, viele von Ihnen sind Mütter. Sie müssen viele Funktionen übernehmen und vereinbaren: Familie und Studium oder Ausbildung. Es ist nicht einfach, nicht überraschend, dass einige entmutigt werden und ihre Ausbildung abbrechen.
Ich möchte, dass sie die Unterstützung ihrer Ehepartner, Partner und Freunde hinter sich wissen und dass auch sie gemeinsam Hand in Hand ihr Studium oder ihre Ausbildung abschließen können. Das Leben in Europa unterscheidet sich von dem in Afrika, wo es meist die Unterstützung einer großen Familie gibt. Aber es ist auch hier möglich, Erfolg zu haben.
Deshalb, liebe Frauen und Schwestern, ermutige ich Sie, den Kampf nicht aufzugeben, mit aller Kraft weiterzuarbeiten, um Ihre Träume zu verwirklichen, entweder nach Hause zurückzukehren oder Ihre Zukunft hier aufzubauen. Welche Wahl auch immer Sie treffen, es muss eine Wahl sein, die es Ihnen ermöglicht, sich zu entfalten. Nur dann werden Sie Ihr ursprüngliches Ziel erreicht haben.
Ich möchte keine langweilige politische Rede halten und deshalb wünsche ich Ihnen einen schönen Abend und danke Ihnen nochmals für die Einladung.
